"Ich hasse Radfahren" meinte ich zu meinem alten Schulkamerad Andi und der eigentlich wusste, dass ich dem Laufsport verschrieben bin.
Aber durch einen Schicksalsschlag eines guten Freundes von ihm, der völlig überraschend verstorben ist, musste man seinen Fahrradladen räumen. So kam ich wie die Jungfrau zum Kind zu meinem ersten Rennradrahmen. Ein Giant TCX, Carbon, schwarz-blau, dazu Einzelteile für Lager, Kurbel, Shimano Schalt-/ Bremsbremsanlage und sonst so einiges von dem ich keine Ahnung hatte.
Das es mich tausende Kilometer später packt und ich nur noch laufe um mal nicht Rennrad zu fahren, wusste ich in diesem Augenblick noch nicht.
Im ersten Moment war der Zusammenbau erstmal zu meistern. Ich war immer noch nicht überzeugt ob Rennradfahren das richtige für mich ist, aber irgendwie musste ich die ganzen Komponenten vorsichtig anschrauben, Seilzüge verlegen, Schaltung einstellen.....ein Mammutprojekt. Mit Christian (einem sportlich total Verrückten - im positiven Sinne), klappte das aber bestens. Mein Partykeller wurde zur Rennradwerkstatt - der "scuderia Celeste" und ein paar Bierchen später stand das Rad perfekt da. Irgendwie hatte ich Blut geleckt, ich konnte die erste Ausfahrt nicht erwarten. Es war allerdings Januar 2016...also Winter...somit hatte ich noch Zeit - zwangsläufig.Da ich als subtropische Zierpflanze nicht unbedingt für die kalten Temperaturen gemacht bin, hatte ich genügend Zeit mich im Internet mit dem Rennradfahren auseinandersetzen. Ich entdeckte Campognolo, den Giro d'italia und dann auch Bianchi, mit der wunderschönen Farbe "Celeste". Ich entdeckte die Trikots, die Geschichte, die Technik, den Sport. Rennradfahren ist anscheinend super.
So dauerte es nicht lange und bevor ich zum ersten Mal mich mit meinem Giant auf die Straße traute, musste ich erstmal in Italien bei Campognolo einen Radsatz bestellen. Das Unheil nahm seinen Lauf, ich war infiziert. Das Rennrad-Gen hat mich voll erwischt.Was ich schnell herausgefunden habe, ich muss nicht unbedingt schnell fahren, aber ich muss verdammt schnell aussehen. Der Italiener in mir konnte sich endlich frei entfalten. Trikotkombinationen, passender Helm und sogar die Socken mussten abgestimmt dazu passen. Die Rennrad-Sonnenbrille ist für die italienischen Gene in mir natürlich Gesetz.Keine 500km übernahm meine Frau mein Giant und ich konnte nicht anders....
... ich holte mir etwas in einer wunderschönen Farbe. Ein Bianchi in der berühmten Farbe "Celeste". Zu diesem Zeitpunkt war mich nicht klar, dass mich das Gen bisher nur gestreift hat, so richtig sollte es damit erst losgehen......und dann kam der Moment als ich das Stahl entdeckt.